
Die lebhafte Kolonialstadt Trujillo zählt zur Nordküste von Peru. In Trujillo ist über das ganze Jahr hinweg das Klima mild und angenehm, die zahlreichen fröhlich-farbigen Kolonialhäuser verleihen Trujillo einen besonderen Charme. Rund um Trujillo finden sich außerdem spektakuläre Ruinen und Tempelanlagen. Ein kurzer Bericht.
Inhaltsverzeichnis
Trujillo, die Kolonialstadt im Norden von Peru
Trujillo befindet sich an der Nordküste von Peru und ist mit schätzungsweise 700.000 Einwohnern eine der größten Städte des Landes. Außerdem besitzt Trujillo einen eigenen Flughafen. Es handelt sich um die wichtigste Stadt Perus nördlich von Lima, die peruanische Hauptstadt befindet sich über 800 Kilometer südlich von Trujillo. Aufgrund der Lage am Pazifik herrscht hier über das ganze Jahr ein angenehmes, mildes Klima und deswegen wird Trujillo auch als die „Stadt des ewigen Frühlings“ bezeichnet.
Die Kolonial-Stadt Trujillo wurde 1535 gegründet und nach dem Geburtsort des spanischen Eroberers Francisco Pizarro benannt. Somit ist Trujillo eine der ersten Städte in Peru, welche von den spanischen Eroberern gegründet worden sind. Übrigens hat Trujillo auch die größte Plaza de Armas des Landes, sie wurde 1534 durch Diego Almagro erbaut.
Die Plaza de Armas von Trujillo
Am auffallendsten sind in Trujillo die zahlreiches Gebäude in lebhaften Farben. Diese Stadt kann also selbst an grauen Tagen fröhlich auf die wirken. Die Plaza de Armas wird natürlich von der kräftig-gelben Kathedrale dominiert. Ursprünglich wurde die Kathedrale während der Gründung der Stadt errichtet, doch leider ist sie durch ein starkes Erdbeben im Jahr 1759 zu großen Teilen zerstört worden. Sie wurde zu einem späteren Zeitpunkt wieder restauriert.

Im Zentrum der Plaza befindet sich ein beeindruckendes Denkmal aus Marmor – es handelt sich um das Freiheitsdenkmal (La Libertad). Die Statue wurde vom deutschen Künstler Edmundo Müller geschaffen und sie repräsentiert die Unabhängigkeitserklärung von Peru im Jahr 1820. Der Freiheitskämpfer Simon Bolivar hatte sein Quartier in Trujillo – tatsächlich ist es die erste Stadt, welche von den spanischen Eroberern befreit worden ist.

Der Charme von Trujillo
Die farbigen Häuser aus der Kolonialzeit im Umkreis der Plaza de Armas machen den Charme von Trujillo aus. Rund um den Hauptplatz finden sich zahlreiche koloniale Bauten in lebhaften Farben. Teils besitzen sie schmiedeeiserne Tore, pompöse Innenhöfe und prächtige Balkone aus geschnitztem Holz. Aufgrund der gegebenen Wasserversorgung und des milden Klimas hat sich Trujillo zu einen sehr wichtigen kommerziellen Zentrum entwickelt und die spanischen Landbesitzer lebten in prächtigen Villen. Trujillo ist die Kulturhauptstadt in Nordperu, vor der Gründung von Lima war es sogar die Hauptstadt des Vizekönigreiches Peru.
Zahlreiche Philosophen und Schriftsteller Perus stammen aus Trujillo, auf Tradition und Bräuche wird hier sehr großer Wert gelegt.

Außerhalb von Trujillo: außergewöhnliche Ruinen und ein Fischerdorf
Der Norden von Peru gilt als die Wiege der Hochkulturen. Als die Spanier Trujillo gründeten, da war bereits eine optimal funktionierende Wasserversorgung gegeben. In der Region haben sich die Hochkulturen der Chimú und Moche entwickelt, beeindruckende Ruinen und Bauwerke zeugen davon. Die Chimu-Lehmstadt Chan Chan und auch die Pyramiden der Moche sind beeindruckende Bauwerke. Beide Stätten können übrigens im Rahmen einer Tagestour von Trujillo aus besucht werden. Eine weitere Sehenswürdigkeit bei Trujillo ist die Pyramide El Brujo, Infos darüber findest du bei weitweitweg.
Auch das gemütliche Fischerdorf Huanchaco ist nur ungefähr 20 Autominuten von Trujillo entfernt. Huanchaco ist ein beliebter Bade- und Surferort mit einer schönen Strandpromenade. Berühmt ist das Dorf auch durch seine traditionellen Boote aus Schilf – Los Caballitos de Totora.
Die Pyramiden der Moche
Die Mondpyramide (Huaca de la Luna) und auch die Sonnenpyramide (Huaca del Sol) werden der Moche Kultur zugerechnet. Es handelt sich übrigens um die größten Pyramiden Perus. Sie befinden sich rund 10 Kilometer außerhalb von Trujillo. Tatsächlich stammen die Überreste der Pyramiden aus den 1. bis 6. Jahrhundert und damit sind die Moche Vorgänger der Inka.
Im Museo Huacas de Moche werden zahlreiche bei den Ausgrabungen gefundene Relikte ausgestellt – zahlreiche Tongefäße zeugen von den handwerklichen Fertigkeiten der Moche.

Die Sonnenpyramide gilt als einsturzgefährdet und deswegen kann „nur“ die Mondpyramide besichtigt werden. Aus der Ferne betrachtet sehen die beiden Pyramiden aus wie riesige Erdhaufen. Tatsächlich beträgt die Entfernung zwischen den beiden „Huacas de Moche“ übrigens nur rund 500 Meter. Die Pyramiden sind aus Lehmziegeln erbaut worden, zum Beispiel die Sonnenpyramide (Huaca del Sol) bestand ursprünglich aus rund 140 Millionen Lehmziegeln.
Wenn du die Pyramiden einmal sehen solltest, dann kannst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Archäologen bei ihrer Arbeit zusehen. Teilweise wird in Peru nicht sehr viel Geld in die Erhaltung und Erforschung von Kulturgütern gesteckt und deswegen sind die Pyramiden der Moche noch nicht all zu lange erforscht.

Bei den Pyramiden handelt es sich wohl um ein ehemaligen zeremonielles Zentrum der Moche, hier wurden auch menschliche Opfer gebracht. Erstaunlicherweise sind die Bemalungen im Inneren der Pyramiden sehr gut konserviert. So ist es den Archäologen mit mühevoller Kleinstarbeit gelungen, zahlreiche nicht mehr sichtbare Motive zu rekonstruieren.

Chan Chan – die Stadt aus Lehmziegeln
Einst war die um 1300 errichtete Stätte Chan Chan die größte Stadt der Welt und die Hauptstadt des Chimu Königreichs. Das Königreich der Chimú erstreckte sich damals von ungefähr von Lima bis zur Grenze Peru-Ecuador. Im Jahr 1986 wurde der gesamte Komplex von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft. Die gesamte Anlage erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 20 km².
Die Anlage befindet sich mitten in Trujillo und der Untergrund ist teilweise bereits zugebaut worden. Das milde Klima hat der ehemaligen Lehmstadt arg zugesetzt. Im Anbetracht der unscheinbaren Mauern und der zugebauten Flächen ist es kaum noch vorstellbar, dass hier einst rund 100.000 Personen gelebt haben sollen. Sehr interessant sind die zahlreichen Verzierungen an den Wänden. Es handelt sich wohl um Symbole aus der eigenen Umwelt der damaligen Bewohner: Fische, Meeresvögel, Meerestiere und Regenbogen.
Teilweise ist Chan Chan bereits restauriert worden, doch leider wird der Eindruck auf die Prä-Inkakultur der Chimú eher bescheiden bleiben. Übrigens ist es der Inka nicht gelungen, die Stadt durch militärische Maßnahmen einzunehmen. Es musste zuerst ein Fluss umgeleitet werden, so dass in Chan Chan Wasserknappheit herrschte und der Einzug möglich wurde.




Huanchaco
Auch der Fischerort Huanchaco hat einen ganz eigenen Charme. Bis dorthin benötigst du mit dem Bus nur ungefähr 30 Minuten. Huanchaco ist ein sehr beliebter Surfer- und Badeort. Tatsächlich sehe ich zahlreiche Surfer, welche gerade auf ihre perfekte Welle warten. Einige sind auch mit einem Totora Boot im Wasser.
Die traditionellen Boote aus Totora Schilf sind das Markenzeichen von Huanchaco.


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