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Ruinen und archäologische Stätten in Peru

Ruinen und Stätten in Peru

Wenn es im Zusammenhang mit Peru um heilige Stätten und Ruinen geht, so kommt den meisten natürlich zuerst Machu Picchu und die Kultur der Inka in den Sinn. Schließlich ist Peru das Land der Inka und Machu Picchu ist eine der am meisten besuchten Attraktionen in ganz Südamerika.

Es ist kaum jemandem bewusst, dass es vor den Inkas bereits andere sehr bedeutende und hochentwickelte Kulturen gegeben hat. Andere Kulturen, die übrigens auch sehr beeindruckende Bauwerke hinterlassen haben und maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Inkas genommen hatten. In Peru gibt es zahlreiche beeindruckende Stätten, die längst vergangene Ereignisse und Zeiten lebendig werden lassen. In diesem Artikel möchte ich die mir bekannten Stätten vorstellen, vom hohen Norden bis in den Süden Perus.

 

Die Festung Kuelap bei Chachapoyas – das Machu Picchu des Nordens

Für mich war der Besuch der Festung Kuelap eines der beeindruckendsten Erlebnisse in Peru. In meinen Augen steht die Festung Kuelap der heiligen Inka-Stätte Machu Picchu nördlich von Cusco in nichts nach.

Die Festung Kuelap liegt unweit von Chachapoyas in den immergrünen Bergnebelwäldern der Anden. Kuelap ist übrigens älter, höher gelegen und größer als Machu Picchu. Auch die Lage der Festung ist denkbar spektakulär – sie liegt auf einen Bergrücken in mehr als 3000 Metern Höhe, die Ausblicke auf umliegende Gipfel und Täler sind einfach traumhaft. Die Festung Kuelap ist vermutlich das größte Bauwerk in Südamerika und es wurden rund 25 Mio m³ Material verarbeitet. Die Kalksteinmauern der Festung sind bis zu 21 Meter hoch, der gesamte Komplex hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 600 Metern, die Ost-West-Ausdehnung beträgt rund 110 Meter.

Die Festung ist von den Chachapoyas zwischen 800 und 1300 n.Chr. errichtet worden. Übrigens heisst Chachapoya auf Quechua so viel wie „die Wolkenmenschen“. Die Chachapoya waren ein stolzes Kriegervolk und lange Zeit war die Festung für die Inka uneinnehmbar. Erstaunlicherweise ist Kuelap im Vergleich  zu Machu Picchu noch relativ unbekannt. Vermutlich wird sich das bald ändern, denn durch ein Mega-Projekt ist die Festung mittlerweile per Seilbahn erreichbar. Es werden seit der Eröffnung im März 2017 rund 100.000 Besucher jährlich erwartet.

Weitere nützliche Tipps für Chachapoyas findest du im Artikel Top 5 Unternehmungen bei Chachapoyas im Norden von Peru.

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Die beeindruckende Festung Kuelap bei Chachapoyas im Norden von Peru

 

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Die Festung Kuelap bei Chachapoyas im Norden von Peru

 

Ein Ausflug nach Cajamarca – die Äquadukte von Cumbemayo und die Fensternischen von Otuzco

Wer noch das eigentliche, ursprüngliche Peru kennen lernen möchte, der sollte ohnehin in den Norden reisen. Die Stadt Cajamarca ist ein Schauplatz der nationalen Geschichte Perus. Auf der Plaza de Armas von Cajamarca wurde zum Beispiel der Inka-Herrscher Atahualpa im Jahr 1533 ermordet. In Cajamarca kannst du auch die Inka-Bäder besuchen, dort hat sich Atahualpa zum letzten Mal gebadet.

Doch auch im Umkreis von Cajamarca befinden sich zahlreiche Stätten und Ruinen. Die bekanntesten sind dabei die Äquadukte von Cumbe Mayo und die Ventanillas de Otuzco.

 

Cumbe Mayo – ein altes Bewässerungssystem auf 3.500 Metern Höhe

Die Äquadukte von Cumbe Mayo befinden sich ungefähr 20 km südöstlich von Cajamarca. Es handelt sich um von der Cajamarca-Kultur angelegte Bewässerungs-Kanäle auf 3.500 Metern Höhe. Die Kanäle haben eine Gesamtlänge von mehr als 9 Kilometern. Die umliegenden Formationen aus Vulkangestein regen die Fantasie an. Bei Betrachtung aus der Ferne habe ich automatisch über mögliche Formen nachgedacht, es war so, als ob ich Wolken aus der Ferne betrachten würde.

Cumbe Mayo bei Cajamarca in Peru
Die Formationen von Cumbe Mayo aus der Ferne betrachtet.

 

Die Kanäle sind eines der ältesten Bewässerungssysteme in Südamerika, das Alter beträgt mindestens 3.000 Jahre. Die Gesteine weisen teilweise Petroglyphen auf. Wenn du mehr über Cumbe Mayo wissen möchtest, so kannst du diesen Artikel bei Phima Voyages lesen.

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Bei den Kanälen handelt es sich um eines der ältesten Bewässerungssystem in Amerika.

 

 

Ventanillas de Otuzco

Bei den Ventanillas de Otuzco handelt es sich um in den Fels gehauene, bis zu 3.500 Jahre alte Grabnischen. Die altehrwürdige Stätte befindet sich auf rund 2.900 Metern Höhe und ist weniger als 10 Kilometer von Cajamarca entfernt. Archäologen gehen davon aus, dass diese Gräber ebenso wie die Äquadukte von Cumbe Mayo durch die Cajamarca Kultur angelegt worden sind.

Die meisten der Grabnischen erscheinen nahezu quadratisch und messen ungefähr 80 cm x 80 cm. Die meisten Nischen erscheinen sehr schlicht, nur einige von ihnen sind mit Symbolen verziert. Die Nischen wurden in mehreren übereinander liegenden Reihen in den Fels gehauen.

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Die Ventanillas de Otuzco befinden sich in unmittelbarer Nähe zu Cajamarca.

 

 

Trujillo – zwischen Pyramiden und der Lehm-Stadt Chan Chan

Trujillo befindet sich an der Nordküste von Peru und ist eine der größten Städte des Landes. Nord-Peru gilt als die Wiege der Hochkulturen, es haben sich unter anderem die Hochkulturen der Chimu und Moché in dieser Region entwickelt.

Die Lehmstadt Chan Chan wurde von den Chimu errichtet, die Mondpyramide und auch Sonnenpyramide hingegen werden der Moche-Kultur zugerechnet.

 

Chan Chan – einst die größte Lehmstadt der Welt

Die Stätte Chan Chan war einst die Hauptstadt der Chimu. Untersuchungen und Ausgrabungen haben ergeben, dass die Stadt im 13. Jahrhundert erbaut worden sein muss. Zu Hochzeiten haben rund 60.000 Menschen Chan Chan bewohnt, somit war es zur damaligen Zeit die größte Stadt in Südamerika. Eine große Besonderheit ist, dass die gesamte Stadt Chan Chan aus Lehm errichtet worden ist. Ursprünglich war  Chan Chan in unterschiedliche autonome Viertel untergliedert, die von verschiedenen Herrschern regiert wurden.

Die Chimu waren ein reiches Volk, die zahlreichen Schmuckstücke der Ausstellungen belegen dies. Dieser Umstand weckte natürlich Begehrlichkeiten. Während der Expansion der Inkas leistete die Stadt Chan Chan einen erbitterten Widerstand und deswegen konnte sie zunächst auch nicht eingenommen werden. Eine Unterwerfung war erst möglich, als die Inkas die Wasserzufuhr nach Chan Chan stoppten – später verlor Chan Chan rasch an Bedeutung.

Später haben noch die Spanier Chan Chan erobert, dabei wurden zahlreiche kostbare Kulturgüter unwiederbringlich zerstört. Die Stätte wurde 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Leider musste Chan Chan aber auch auf die Rote Liste der gefährdeten Kulturgüter gesetzt werden, denn die Niederschläge infolge des Wetter-Phänomens El Niño setzten den Ruinen stark zu. Die erhaltenen Überreste wurden im Jahr 1998 von einer Glasur überzogen, um sie so vor Niederschlägen schützen zu können.

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Die alte Lehm-Stadt Chan Chan bei Trujillo.

 

Huaca de la Luna und Huaca del Sol – die Pyramiden der Moche

Wer glaubt, dass nur in Ägypten Pyramiden errichtet worden sind, der täuscht sich. Auch bei Trujillo gibt es zwei beeindruckende Pyramiden – die Mondpyramide und auch die Sonnenpyramide. Es handelt sich um die beiden größten Pyramiden Perus, außerdem sind sie von der Moche-Kultur errichtet worden. Untersuchungen zufolge wurden beide Pyramiden zwischen dem 1. und dem 6. Jahrhundert errichtet, es handelt sich bei den Moche also um Vorgänger der Inka.

Die Sonnenpyramide gilt leider als einsturzgefährdet, deswegen ist nur eine Besichtigung der Mondpyramide möglich. Die Pyramiden der Moche werden noch nicht all zu lange erforscht, leider investiert Peru verhältnismäßig wenig Geld für die Erhaltung besonderer Kulturgüter. Aber trotzdem ist es wahrscheinlich, bei einem Besuch dieser Stätte Archäologen bei der Arbeit zusehen zu können.

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Die Mondpyramide bei Trujillo in Nordperu

 

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Zeichnungen der Mochica an der Mondpyramide bei Trujillo

 

Die Stätte Chavin de Huantar bei Huaraz

Huaraz ist eines der beliebtesten Reiseziele in Peru. Die kleine Stadt liegt auf fast 3.100 Metern Höhe, in unmittelbarer Nähe liegen die majestätischen und schneebedeckten Gipfel der Cordillera Blanca (Weiße Kordillere). Wer hoch hinaus will, dem zieht es deswegen vor allem nach Huaraz.

Die Ruinen von Chavin de Huantar sind ungefähr 1.5 Stunden von Huaraz entfernt. Sie liegen im Andenhochland auf rund 3.200 Metern Höhe, eingebettet in einem Tal. Die Ruine ist von den Chavin errichtet worden, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Inka hatten. Bei der Stätte Chavin de Huantar handelt es sich um eine der ältesten Ruinen in Südamerika, außerdem gilt sie als das bedeutendste antike Kulturzentrum in Peru.

Die gesamte Anlage besteht im Wesentlichen aus zwei Tempeln und mehreren Gebäuden, diese sind durch unterirdische Gänge miteinander verknüpft. Die beiden Tempel könnten man oberflächlich betrachtet auch mit einem Grashügel verwechseln. Auf den ersten Blick wirkt die Anlage unscheinbar, tatsächlich wird die Bedeutung der Ruinen von Laien oft unterschätzt. Erst nach längerem Umherschlendern wird der Reiz von Chavín de Huantar offenbar – die Landschaft, die geheimnisvollen Stecknadelköpfe, die unberührt erscheinenden Pyramiden, das Geheimnisvolle der unterirdischen Gänge, die Schlichtheit der Lehmbehausungen auf den umliegenden Bergen.

Die Chavin haben das Andenhochland und auch die Küste von Peru zwischen 850 und 200 vor Christus bevölkert. Archäologen nehmen an, dass die Stätte als Zeremonie- bzw. Kulturzentrum gedient hat. Im Jahr 1985 hat die UNESCO Chavin de Huantar aufgrund seiner herausragenden Bedeutung zum Weltkulturerbe erklärt.

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Die Ruinen von Chavin de Huantar sind von Huaraz aus erreichbar.

 

Die Linien von Nazca

Die Region rund um Nazca zählt zu den trockensten der Erde. Temperaturen um 35-40°C sind in Nazca keine Seltenheit. Diesen Umstand ist es auch zu verdanken, dass die Linien von Nazca auch nach rund 2.000 Jahren noch erhalten sind.

Die Linien sind von der Nazca Kultur angelegt worden, die von 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. diese Region bewohnt haben. Bei den Linien von Nazca handelt es sich um in den Wüstensand gezeichnete Scharrkreise. Die Nazca haben die oberste Gesteinsschicht abgetragen, so dass die darunter liegende, hellere Sedimentschicht sichtbar geworden ist. Die Linien von Nazca stellen Mensch- und Tierzeichnungen dar. Bei einem 20-minütigen Flug ist es möglich, die geometrische Exaktheit dieser Linien zu bewundern. Insgesamt bedecken diese Scharrkreise ein Gebiet von rund 500 Quadratkilometern, einige von ihnen haben eine Ausdehnung von mehreren hundert Metern.

Über die eigentliche Bedeutung der Linien von Nazca gibt es mehrere Theorien. Am schlüssigsten erscheint dabei die Theorie von der deutschen Mathematikerin Maria Reiche. Nach ihrer Theorie zufolge handelt es sich bei den Scharrkreisen um einen exakten astronomischen Kalender. Wenn diese Theorie stimmt, so würde es sich bei den Scharrkreisen von Nazca um den größten astronomischen Kalender weltweit handeln.

Ein Flug über die Linien von Nazca ist jedem zu empfehlen.
Die Linien von Nazca

 

 

Cusco, der Nabel der Welt

Auf Quechua bedeutet Cusco übrigens so viel wie „der Nabel der Welt“. In gewisser Weise spiegelt dieser Ausdruck das damalige Selbstverständnis der Inka wider.

Nach einer Inka-Legende setzte der Sonnengott eines Tages seine beiden Kinder seine beiden Kinder auf der Sonneninsel am Titicacasee aus. Sie sollten von dort aus mit einem goldenen Stab losziehen und das „gelobte Land“ suchen. Offenbar haben Mánco Capac und Mama Ocllo dieses gelobte Land in Cusco gefunden. Dort stießen sie den goldenen Stab in die Erde und es wurde die später so glanzvolle Stadt Cusco gegründet.

Cusco war die Hauptstadt des Inka-Reiches und so überrascht es nicht, dass es in und um Cusco zahlreiche beeindruckende Inka-Ruinen gibt. Vermutlich ist Cusco die schönste Stadt Perus. Die bekannteste dieser Ruinen ist natürlich die legendäre Festung Machu Picchu nördlich von Cusco. Direkt oberhalb der historischen Altstadt liegt die Festung Saqsaywaman, weitere beeindruckende Stätten liegen im Heiligen Tal der Inka zwischen Cusco und Machu Picchu.

Cusco Peru Blick auf Plaza de Armas
Die wunderbare Altstadt von Cusco

 

Die Festung Saqsaywaman

In der direkten Umgebung von Cusco ist Saqsaywaman die beeindruckendste aller Inka-Stätten. Die Festung kann von Cusco aus auch zu Fuß erreicht werden und befindet sich auf 3.600 Metern Höhe oberhalb der Stadt.

Am beeindruckendsten erscheinen die übereinander gebauten, zick-zack-förmigen Mauern. Die Mauern haben insgesamt eine Länge von über 600 Metern. Die einzelnen, gewaltigen Gesteinsblöcke wurden ohne Mörtel o.ä. fugenlos ineinander gefügt und erscheinen dennoch unzerstörbar. Die größten Gesteinsbrocken befinden sich an den Nahtstellen der Mauern. Die größten von ihnen wiegen mehr als 100 Tonnen. Bemerkenswert ist, dass der Steinbruch mehr als 20 km von der Festung entfernt liegt. Wie ist es den Inkas eigentlich gelungen, diese gewaltigen Felsblöcke über so weite Distanzen zu bewegen?

Es wird angenommen, dass die Festung im 15. Jahrhundert gebaut worden ist.

Saqsaywaman cusco mauern
Die Anlage besteht aus drei übereinander gebauten Mauern, welche zickzack-förmig verlaufen.

 

 

Pisac

Die Stätten Pisac und Ollantaytambo befinden sich im Heilgen Tal (Valle Sagrado) der Inka. Dieses Tal erstreckt sich von Cusco bis nach Machu Picchu.

Die Stätte Pisac liegt dabei am südlichen Eingang des Valle Sagrado und ist von Cusco aus auch per Bus problemlos zu erreichen (Infos im Artikel Cusco – alles, was du wissen musst). Die Stätte liegt auf 3.000 Metern Höhe am Fluss Urubamba. Es wird angenommen, dass Pisaq im 15. Jahrhundert errichtet worden ist. Vermutlich hatte die Stätte Pisaq mehrere Funktionen: Kontrolle im Tal der Inka, zeremonbielles Zentrum und Landwirtschaft.

Auch heute noch wird dort Landwirtschaft betrieben und die von der Inka angelegten Terrassen sind noch immer erkennbar. Am besten ist es, Pisac an einen Sonntag zu besuchen, denn dann ist nämlich Markttag. Wie wäre es denn, ein paar exotische Früchte zu probieren?

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Die Anlage Pisac.

 

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Die Terrassen bei den Ruinen von Pisac im Heiligen Tal der Inka.

 

Die Festung Ollantantaytambo

Ollantaytambo ist die letzte Stadt im Heiligen Tal vor Machu Picchu. Die Stadt liegt am Fluss Urubamba,  befindet sich 72 km von Cusco entfernt und wird von den Einheimischen nur Ollanta genannt. Die Stadt ist im 15. Jahrhundert von den Inkas erbaut worden, hier kann man sich noch einen Eindruck von der früheren Inka-Städteplanung verschaffen.

Die Festung Ollantaytambo liegt am Rande der Stadt und erstreckt sich über einen Bergrücken hinweg. Es handelt sich um die größte und beeindruckendste Festung im Heiligen Tal der Inka. Sie liegt auf 2.800 Metern Höhe und erscheint sehr weitläufig. Der Weg zur Festung führt an künstlich angelegten Terrassen vorbei, die eigentliche Anlage befindet sich auf einen Bergsporn. Aufgrund der Lage war es möglich, die gesamte Gegend im Blick zu haben und ggf. zu kontorollieren. Auch bei der Festung Ollantaytambo bestehen die Mauern aus perfekt ineinander gefügten Steinblöcken.

Es wird angenommen, dass Ollantaytambo als Festung, religiöse Stätte und auch als Rückzugsort gedient hat. Wenn du Ollantaytambo besuchst, dann solltest du übrigens auch die Inka-Lagerhäuser auf dem gegenüberliegenden Hügel besichtigen. Sie werden Pinkuylluna genannt.

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Vom Bergsporn hat man einen perfekten Überblick über das Heilige Tal

 

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Die Vorrtatsspeicher der Inka auf dem gegeüberliegenden Hügel.

 

Machu Picchu, das Himmelreich der Inka

Machu Picchu ist eindeutig die bekannteste Ruine in Südamerika und auch eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Die alte Inka-Stadt ist noch sehr gut erhalten und dennoch ist sie ein Rätsel für Forscher und Besucher. Machu Picchu ist erst im Jahr 1911 wieder entdeckt worden, da die Inka alle Pfade zu dieser legendären Festung zerstören ließen.

So blieb Machu Picchu von den spanischen Eroberern unentdeckt und ist erhalten geblieben. Die Stadt ist im 15. Jahrhundert errichtet worden, übersetzt bedeutet Machu Picchu übrigens „alter Gipfel“.

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Die Festung Machu Picchu, Peru

 

Puno am Titicacasee – die Grabtürme von Sillustani

Rund um den Titicacasee an der Grenze zwischen Bolivien und Peru gibt es zahlreiche Begräbnistürme. Auf der Halbinsel Sillustani gibt es dabei die größte Ansammlung dieser Begräbnistürme. Die Grabtürme von Sillustani befinden sich 20 km nordwestlich von Puno am Umayo See auf fast 3.900 Metern Höhe. Bereits die Lage dieser Türme (auch Chullpas genannt) inmitten der weiten Altiplano-Landschaft ist beeindruckend.

Die Grabtürme von Sillustani
Die Grabtürme von Sillustani

 

Die Türme sind zylinderförmig und erreichen bis zu 12 m Höhe. Alle Chullpas enthalten im Inneren einen Kern, dieser besteht aus durch Mörtel zusammengehaltenen Bruchsteinen. Dieser Kern wiederum wir von einem Mantel aus behauenen Steinen umhüllt. Die Chullpas haben teilweise die Überreste von ganzen Familienclans beherbergt. Teilweise sind auch Gegenstände und Nahrungsmittel für die Reise in die neue Welt mit eingemauert worden. Auffällig ist auch, dass alle Türme eine Öffnung in östlicher Richtung aufweisen. Im Osten geht jeden Tag die Sonne auf, dort nimmt jeder Tag so seinen Anfang.

Wahrscheinlich sind die Türme ungefähr 1.000 n. Chr. von den Colla errichtet worden. Die jüngsten Türme sind vermutlich von den Inkas erbaut worden, scheinbar haben sie den Begräbniskult einfach übernommen.

Ruinen und Stätten in Peru - Sillustani
Die Chullpas von Sillustani

 

 

Weitere Ruinen und Stätten in Peru

Es gibt zahllose Ruinen in Peru, bei einer Reise durch das Land kommt man zwangsläufig auch mit der nationalen bzw. regionalen Geschichte in Berührung. Die bereits erwähnten Stätten sind lediglich diejenigen, welche ich kenne oder welche mich im besonderen Maße beeindruckt haben.

An dieser Stelle möchte ich die weiteren, mir bekannten Ruinen/Stätten nur kurz stichpunktartig aufführen:

  • Sipán bei Chiclayo: das kleine Dorf Sipán liegt in unmittelbarer Nähe zu Chiclayo in Nord-Peru. Dort sind hochinteressante Königs-Gräber entdeckt worden, mit beeindruckenden Schätzen/ Beigaben aus Gold und Silber. Es handelt sich um Fundstücke der Moché und Mochica-Kultur. Die Fundstücke sind im Museo Tumbas Reales de Sipán ausgestellt.
  • Caral, nördlich von Lima: Caral ist die älteste bekannte Städte-Siedlung in Amerika. Die Ruinen befinden sich rund 200 km nördlich von Lima. Eindrücke bekommst du in diesem Bericht vom Geo-Magazin.
  • Huaca Pucllana in Lima: diese Stätte liegt im Stadtteil Miraflores von Lima. Aufgebaut wurde sie durch das Volk der Lima zwischen 200 und 700 n.Chr.
  • Pachacamac südlich von Lima: diese Ruinen sind von Lima aus per Colectivo in 40 min zu erreichen.
  • Wari bei Ayacucho: die Ruinen liegen 25 km entfernt von Ayacucho und wurden von den Huari (Wari) errichtet. Um 600 n.Chr. handelte es sich bei den Wari um eine der vorherrschenden Kulturen in Südamerika.
  • die Festung Choquequirao: eine der größten Fesungen in Peru, sie kann auch auf dem Weg nach Machu Picchu besucht werden. Einen Bericht über einen möglichen Trek zur „kleinen Schwester Machu Picchus“ findest du bei Travelwoman.

 

Fazit – Stätten und Ruinen in Peru

Peru ist in kultureller Hinsicht eines der reichsten Länder überhaupt. Bei einer Reise durch Peru kommt man zwangsläufig auch mit der regionalen Vergangenheit in Berührung. Es gibt zahlreiche altehrwürdige Ruinen und Bauwerke, die Einheimischen und auch Touristen gleichermaßen in Erstaunen versetzen.

Die imposantesten Stätten Perus sind wohl Machu Picchu und Choquequirao bei Cusco und die Festung Kuelap bei Chachapoyas im Norden des Landes. Es ist auffällig, dass einige der Prä-Inka-Kulturen bereits sehr hoch entwickelt waren und sich der Ausdehnung des Inka-Reiches leidenschaftlich widersetzt haben. Beschäftigt man sich eingehender mit den verschiedenen Kulturen, so wird auch offenbar, dass einige der früheren Hochkulturen einen scheinbar prägenden Einfluss auf die Inka hatten. Auffallend ist auch, dass  die an einigen Stätten bzw. Ruinen vor Jahrhunderten praktizierte Begräbnis-Kulte Gemeinsamkeiten aufweisen.

 

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1 Kommentar zu Ruinen und archäologische Stätten in Peru

  1. Hallo, Vielen Dank fürs Aufnehmen in den Bericht! Toll zum Inspiration holen. Ich kannte nicht alle Anlagen über die du geschrieben hast… Cajamarca klingt ja sehr interessant. 😀

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