Die Panoramenaussicht auf die Laguna Miscanti und Miñiques (Miniques) ist spektakulär. Das azurblaue Wasser, im Hintergrund erheben sich zwei imposante Vulkane mit fast 6.000 Metern Höhe. Die weißen Salzkrusten umschließen die Lagunen wie ein Saum, die goldgelben Hochlandgräser ziehen sich an den seitlichen Berghängen der schwarzen Vulkane empor. Ein kurzer Reisebericht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Laguna Miscanti – ein Muss für alle Besucher in San Pedro de Atacama
- 2 Wo befindet sich die Miscanti Lagune?
- 3 Die Tour Lagunas Altiplanicas – auf dem Weg zur Laguna Miscanti
- 4 Laguna Miscanti und Laguna Miniques (Miñiques) – ein grandioses Panorama am Fuße der Anden
- 5 Wie ist die Laguna Miscanti eigentlich entstanden?
- 6 Laguna Miscati – Fazit
Die Laguna Miscanti – ein Muss für alle Besucher in San Pedro de Atacama
Es gibt einfach Orte, die so schön sind, dass sie uns die Sprache verschlagen. Die azurblaue Laguna Miscanti am Fuß der Vulkankette der Westkordillere ist so ein Ort. Es handelt sich um einen Salzsee, eine feine Salzkruste umschließt die Laguna Miscanti wie ein weißer Saum. Unmittelbar daneben liegt die Laguna Miniques, die wie ein kleines Spiegelbild der Laguna Miscanti anmutet. Im Hintergrund erheben sich die Vulkane Miniques und Miscanti, beide sind fast 6.000 m hoch.
Das Panorama der beiden Lagunen mit den schwarzen, manchmal schneebedeckten Vulkanen im Hintergrund ist spektakulär. Übrigens ist der See ein Biotop und zählt mit zum Nationalreservat Los Flamencos. Seit rund 3.000 Jahren ist das Klima in der Region extrem trocken, deswegen beschränkt sich die Vegetation auf knöchelhohe, goldgelbe Hochlandgräser.
Wo befindet sich die Miscanti Lagune?
Die Laguna Miscanti befindet sich ungefähr 100 km südöstlich von San Pedro de Atacama im Hohen Norden von Chile. Sie liegt am Rande der Vulkankette der Westkordillere der Anden auf 4.140 Metern Höhe.
Der Weg führt von San Pedro de Atacama aus nach Südosten über Toconao und Socaire. Das kleine Andendörfchen Socaire liegt dabei bereits auf 3.500 Metern Höhe. Wenn du die Laguna im Rahmen einer Tour besuchst, dann wirst du auch die Laguna Chaxa auf den Salar de Atacama kennen lernen.
San Pedro de Atacama liegt auf 2.300 Metern Höhe in einer Senke zwischen zwei Gebirgsketten – die Cordillera Domeyko im Westen und die Westkordillere der Anden im Osten. Deswegen sind die Höhenunterschiede in dieser Region immens.
Die Tour Lagunas Altiplanicas – auf dem Weg zur Laguna Miscanti
Ich besuche die Laguna Miscanti im Rahmen der Tour „Lagunas Altiplanicas“. Diese Tour zählt zu den Klassikern in San Pedro de Atacama und ich kann sie jedem empfehlen.
Dabei werden die Laguna Chaxa, die Siedlung Socaire, die Lagunen Miscanti und Miniques und das Dorf Toconao besucht.
Auf zur Laguna Chaxa
Die Tour startet dabei am frühen Morgen, der erste Stop ist die Laguna Chaxa. Die Laguna Chaxa zählt mit zum Salar de Atacama und ist ebenso wie die Laguna Miscanti Teil des Nationalreservats Los Flamencos. Dort kannst du 3 der weltweit 7 existierenden Flamingo-Arten optimal beobachten: der Anden Flamingo, der Chilenische Flamingo und der James Flamingo. Noch dazu hat man einen super Ausblick über den Salar de Atacama bis hin zu den Vulkanen der Westkordillere.
Der Salar de Atacama ist die größte Salzebene im Norden von Chile. Er hat eine Ausdehnung von mehr als 3.000 Quadratkilometern und erscheint nicht selten wie eine endlos weite, weiße Ebene.
Die Fahrt von der Laguna Chaxa zur Laguna Miscanti
Auf dem Weg in die schwindelerregenden Höhen der Anden verändert sich das Terrain während der Fahrt auch deutlich. In Socaire ist die Luft bereits deutlich dünner und im Anbetracht der hohen Temperaturen bin ich auch darauf bedacht, mich etwas langsamer zu bewegen.
Irgendwann wird aus der Asphaltstraße eine Sand- und Staubpiste. Beim Fahren schlage ich hin und wieder mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe. Ich sehe mittlerweile keine Salzkrusten mehr, sondern nur noch brüchiges Vulkangestein und goldgelbe Hochlandgräser. Die Landschaft hat sich vollkommen verändert, nur das extrem trockene Klima ist geblieben. Die Sonne scheint extrem stark, die Serpentinen scheinen sich in die Länge zu ziehen. Die Vulkane verschwinden kurz vor einer Senke aus meinem Blickfeld, um später nur noch imposanter und beeindruckender zu wirken.
Hinter einer mit Hochlandgräsern bedeckten Kuppe entdecke ich den schwarzen, 5.622 Meter hohen Vulkan Miscanti. Nach wenigen Minuten stehen wir auf einen Parkplatz und wir müssen nur noch die Eintrittsgebühr entrichten. Für Erwachsene aus dem Ausland sind es 5.000 PCh.
Laguna Miscanti und Laguna Miniques (Miñiques) – ein grandioses Panorama am Fuße der Anden
Nach dem Aussteigen aus dem Bus stockt mir der Atem. Die Laguna Miscanti und auch die Laguna Miniques kann nur mit Superlativen beschrieben werden. Zuerst blicke ich auch die Laguna Miniques, welche wesentlich kleiner ist als die Laguna Miscanti. Im Hintergrund erhebt sich der Vulkan Miniques mit einer Höhe von 5.910 Metern.
Die Laguna Miscanti liegt unmittelbar daneben. Beide Lagunen liegen in der Senke eines abflusslosen Wassereinzugsgebietes und werden als die Laguna Miscanti zusammen gefasst. Die Fläche der beiden Lagunen beträgt ~13 km².
Am spektakulärsten ist die Aussicht, wenn man vor der Laguna Miscanti steht und das Panorama nach Osten erblickt. Die Aussichten unter blauem Himmel sind einfach malerisch. Die azurblaue, von einer weißen Salzkruste umsäumste Lagune und im Hintergrund die imposanten, teils kegelförmigen Vulkane. Der Vulkan Miscanti ist über 5.600 Meter hoch, der Vulkan Miniques über 5.900 Meter. Wenn du ein wenig Glück hast, dann kannst du auch hier Flamingos beobachten. Ich sehe heute keine, aber das macht nichts.
Dafür entdecke ich am Rande der Lagune einige Tagua Enten auf Futtersuche. Ein wenig unbeholfen stapsen sie über die Salzkruste und picken mit ihren Schnäbeln herum.
Schöner wäre die Aussicht nur, wenn die Vulkan-Gipfel noch mit Schnee bedeckt wären. Rodrigo, ein Freund von mir, hat die Vulkane zu einem anderen Zeitpunkt mit Schneekappe fotografieren können und ich möchte dir diesen wunderbaren Anblick nicht vorenthalten.
Wie ist die Laguna Miscanti eigentlich entstanden?
Wie kam es zur Entstehung der beiden Lagunen Miscanti und Miniques? Es gilt als erwiesen, dass sich vor rund 22.000 Jahren ein Paläosee gebildet hat. Dieser ist aufgrund glazialer Aktivitäten vor rund 18.000 Jahren ausgetrocknet. Vor rund 12.000 bis 8.000 Jahren hat sich ein Gletschersee gebildet.
Zur damaligen Zeit war das Klima deutlich feuchter als heute, so dass eine deutliche dichtere Vegetation vorgeherrscht haben muss. Einst waren die beiden Laguna übrigens miteinander verbunden, jedoch sind sie aufgrund vulkanischer Aktivitäten und der zunehmenden Trockenheit voneinander getrennt. Betrachtet man die Laguna Miscanti mit Google Earth, dann wird erkannbar, dass der Volcan Miniques einen Keil zwischen die beiden Lagunen getrieben hat. Aufgrund der Trockenheit verflachte die Lagune bei steigendem Salzgehalt. Die gegenwärtigen Bedingungen herrschen seit rund 3.000 Jahren vor.
Die Vulkane der Westkordillere (Westanden) stellen hier den aktiven Vulkanbogen dar. Immer dann, wenn eine ozeanische Platte infolge der Plattentektonik unter einer kontinentalen Platte abtaucht, dann entsteht ein Vulkanbogen.
Laguna Miscati – Fazit
Die Laguna Miscanti ist ein Muss, wenn du nach San Pedro de Atacama reist. Ich selbst habe für die Tour 30.000 ChP bezahlt, das ist natürlich nicht billig. Du wirst es aber nicht bereuen. Diese Tour ist einmalig, du lernst einige der landschaftlich schönsten Sehenswürdigkeiten von Chile kennen.
Auf eigene Faust ist es aber auch möglich. Es fahren dreimal wöchentlich von San Pedro de Atacama aus Busse nach Socaire. Dieses kleine Dorf ist sehr ursprünglich gehalten, so lernst du auch ein Stück Chile abseits vom Tourismus kennen. Du müsstest dich dann aber im Vorfeld um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Das wäre von San Pedro de Atacama aus sicherlich am besten möglich.
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Vielen Dank für das Foto, Rodrigo Alejandro Yañez Vidal!
Hallo zusammen, organisiert ihr auch Tagesexkursionen, ev. mit Wanderung ab San Pedro de Atacama? ev. auf Krater eines Vulkanes. Wir sind zu Zweit Ende Okt. 2020
Hallo =).
Nein, ich organisiere keine Exkursionen. Auf diesem Blog informiere ich nur über die Möglichkeiten, was man vor Ort tun könnte. Aber besteigen lassen sich der Lascar und der Cerro Toco. Auf jeden Fall sollte die Tour mit einem Bergführer gemacht werden (Kosten rund 50 – 75 € pro Tag). Ein vorheriges Höhentraining ist wichtig und auch die Akklimatisation über mehrere Tage. Die Touren lassen sich auch im Hotel oder Hostel buchen.
Einen Bericht über eine Besteigung gibt es hier:
https://sonne-wolken.de/gipfeltour-auf-den-cerro-toco/
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.
Viele Grüße