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Ollantaytambo – die Festung im Heiligen Tal der Inka in Peru

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Die Festung Ollantaytambo im Heiligen Tal der Inka

Die legendäre Festung Ollantaytambo ist der Höhepunkt im Heiligen Tal der Inka auf dem Weg nach Machu Picchu. Die Anlage befindet sich strategisch günstig auf einem Bergsporn in 2.800 Metern Höhe und ermöglichte der Inka die Kontrolle der näheren Umgebung. Außerdem ist der Ort das einzige noch verbliebene Beispiel für die typische Stadtplanung ehemaligen Hochkultur und ermöglicht so mit ein wenig Fantasie das Eintauchen in eine lebhafte Vergangenheit.

 

Die ersten Eindrücke von Ollantaytambo

Ich erreiche Ollantaytambo auf dem Rückweg von Aguas Calientes (Machu Picchu) nach Cusco. Der Zug startet um 9 Uhr, rund zwei Stunden später befinde ich mich am Ziel. Das 2000-Seelen-Städtchen Ollantaytambo ist im 15. Jahrhundert von den Inkas erbaut worden und nach Wikipedia ist es das einzig verbliebene Beispiel für die Stadtplanung aus der Inka-Zeit.

Das Stadtkern ist noch nahezu unverändert. Es ist mit etwas Vorstellungskraft möglich, in die Welt der damaligen Hochkultur einzutauchen. Die rechteckigen Wohnflächen (Canchas) sind von Mauern umgeben und im Inneren befindet sich der Bauernhof bzw. das Wohnhaus. Die Bewohner leben noch so wie ihre einstigen Vorfahren. Der Ort liegt auf 2.700 Metern Höhe am Urubamba Fluss und ist von Bergketten umgeben. Die Festung befindet sich auf einen Bergsporn und kann problemlos zu Fuß erreicht werden. Gegenüber der Ruinenanlage von Ollantaytambo gibt es weitere Ruinen auf einem Berghang, diese werden „Pinkuylluna“ genannt. Dort haben die Inkas früher ihre Lebensmittelvorräte gelagert.

Die Infrastruktur ist denkbar einfach. Der Ort ist sehr gut auf Touristen und Backpacker eingestellt, Hostels und Restaurants gibt es zur Genüge.

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Der Zug von Machu Picchu nach Ollantaytambo

 

Ollantaytambo ist ein sehr ruhiges Städtchen
Ollantaytambo ist ein sehr ruhiges Städtchen. Blick auf die Ruinen „Pinkuylluna“

 

Die Inka Festung Ollantaytambo – der Eintritt via „boleto turístico“

Die Inka-Stätte Ollantaytambo ist die letzte Stadt im Heiligen Tal der Inka vor Machu Picchu, gleichzeitig ist es aber auch der Höhepunkt. Vor dem Eingang der Festung gibt es einen Markt und es herrscht ein geschäftiges Treiben. Verkauft werden vor allem Textilien.

Ich habe ein Boleto Turístico (Touristenticket) dabei, dieses beinhaltet auch den Eintritt zu den Ruinen. Dieses Ticket kann in Cusco im Touristen-Informationszentrum (Avenida del Sol 103) oder auch am Eingang der einzelnen Sehenswürdigkeiten gekauft werden. Wenn du nur Ollantaytambo sehen möchtest, dann kostet der Eintritt 70 Soles.

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Der Markt vor der Festung Ollantaytambo

 

Die Terrassen und Inka-Mauern von Ollantaytambo

Die Festung Ollantaytambo befindet sich auf 2.800 Metern Höhe und ist ein sehr weitläufiger Komplex. Der Weg führt über zahlreiche Stufen an den künstlich angelegten Terrassen vorbei. Die einzelnen Terrassen sind über Stützmauern miteinander verbunden.

Oberhalb der Terrassen liegt auf einem Bergsporn die eigentliche Festung. Die Mauern bestehen aus passgenau ineinander gefügten Steinen. Das Besondere an den Inka-Mauern ist, dass sie ohne Mörtel erbaut wurden und trotzdem enorm erdbebensicher sind. Vom Bergsporn aus hast du eine super Aussicht auf das Heilige Tal der Inka. Die strategisch günstige Lage ermöglichte eine Kontrolle der gesamten Umgebung.

Es geht hier deutlich ruhiger zu als in Machu Picchu. Keine Touristenmassen und kein Stress. Ob sich das aber am Nachmittag ändert? Auf jeden Fall kann ich die Anlage in Ruhe erkunden, ohne gestört zu werden. Kleinigkeiten rücken so stärker in den Blickpunkt, wie zum Beispiel die Gottesanbeterin auf einem Foto.

 

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Die Terrassen von Ollantaytambo

 

Über Treppenstufen ist es möglich, von einer Terrasse auf die nächste zu gelangen
Über Treppenstufen ist es möglich, von einer Terrasse auf die nächste zu gelangen

 

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Die Inka Mauern der Festung Ollantaytambo

 

Vom Bergsporn hat man einen perfekten Überblick über das Heilige Tal
Vom Bergsporn hat man einen perfekten Überblick über das Heilige Tal

 

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Eine Gottesanbeterin in Ollantaytambo

 

Ollantaytambo – Religiöse Stätte, Rückzugsort und Festung

Der Legende nach gab der Schöpfergott Viracocha den Inkas den Auftrag, Ollantaytambo zu errichten. Auf Quechua bedeutet „Ollantaytambo“ nämlich so viel wie „der Speicher Gottes“. Doch sollte Ollantaytambo ursprünglich als religiöse Stätte oder als Festung fungieren? Oder diente die Anlage viel mehr als landwirtschaftlicher Stützpunkt?

Die angelegten Terrassen lassen erahnen, dass die Anlage ursprünglich für landwirtschaftliche Zwecke angelegt worden sein könnte. Der Terrassenbau führte zu einer Erhöhung des Flächenertrages für den Anbau von Kartoffeln etc. Die zahlreichen Lagerhäuser an den umgebenden Berghängen stützen diese These. Aufgrund der Höhe war an den Hängen die Temperatur niedriger und mit den ausgeklügelten Belüftungssystem waren die Lebensmittel länger haltbar.

Nachdem Cusco und die Festung Saqsaywaman jedoch durch die spanischen Eroberer eingenommen worden sind, fungierte die Anlage Ollantaytambo als Rückzugsort und Verteidigungslinie. Unter dem Befehl von Manco Capac II gelang es den Inka sogar, die Spanier 1536 zurückzutreiben. Bereits wenige Wochen später haben die Eroberer aber auch Ollantaytambo eingenommen.

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Lagerhäuser auf den gegenüberliegenden Berghang

 

Pinkuylluna – die Vorratsspeicher der Inka

Auf dem Berghang gegenüber von Ollantaytambo befinden sich die Ruinen ehemaliger Vorratsspeicher („Pinkuylluna“) der Inka. In diesen Speichern haben die Inka Lebensmittel wie zum Beispiel Kartoffeln gelagert.

Dort geht es noch ruhiger zu als an der Festung. Bei deinem Weg nach oben wirst du vermutlich kaum jemanden treffen, ich selbst bin lediglich zwei Personen begegnet. Sei jedoch vorsichtig, denn der Pfad zu den Ruinen ist steil und unbefestigt. Von oben hast du dafür aber einen wunderbaren Ausblick auf den Ort und die Festung.

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Die Vorratsspeicher der Inka

 

Ausblick von den Vorratsspeichern auf Ollantaytambo
Ausblick von den Vorratsspeichern auf Ollantaytambo

 

Tipps und allgemeine Infos zu Ollantaytambo

Boleto Turístico

Für die Besichtigung von Ollantaytambo benötigst du wie bereits erwähnt das Boleto Turístico (Touristenticket). Entscheidest du dich für die „Completo“-Variante (130 Soles), dann beinhaltet dieses Ticket den Eintritt zu verschiedenen Sehenswürdigeiten (Ruinen, Museen) im Heiligen Tal und auch in Cusco. Nach dem Kauf ist dieses Ticket 10 Tage gültig. Mit einer ISIC-Studentenkarte bezahlst du für dieses Ticket 70 Soles.

Wenn du nur einen Teil dieser Attraktionen sehen möchtest, dann wäre das „parcial“-Ticket besser. Dieses würde 70 Soles kosten (3.5 Soles ~ 1 €). Das Boleto Turistico bekommst du z.B. in Cusco in der Touristenstelle (Av. del Sol 103) oder auch am Eingang der einzelnen Sehenswürdigkeiten.

 

Hinkommen/Anreise von Cusco

Es gibt drei Möglichkeiten, um von Cusco nach Ollantaytambo zu gelangen. Zum einen kannst du die Ruinen mit dem Zug von Cusco (Poroy) oder Aguas Calientes aus erreichen. Zugtickets kannst du online bestellen bei Inca Rail oder Perurail.

Die zweite Möglichkeit wäre, mit einem Colectivo aus von Cusco über Urubamba nach Ollantaytambo zu reisen. Colectivos fahren in Cusco vom Terminal de Buses in der Av. Grau ab. In Urubamba kannst du dann ein weiteres Colcetivo nach Olltantaytambo nehmen.

Eine andere Variante wäre, Ollantaytambo über eine von Cusco aus organisierte Tagestour zu besichtigen. Im Umkreis der Plaza de Armas von Cusco bieten zahlreiche Agenturen diverse Tagestouren zu den verschiedenen Stätten im Heiligen Tal an.

Mehr erfährst du in meinem Artikel Cusco in Peru- alles was du wissen musst.

 

Von Ollantaytambo nach Machu Picchu

Die Festung bietet sich wunderbar als Zwischenstation auf dem Weg nach Machu Picchu an. Wenn du das Ticket vorher bestellt hast, so kannst du anschließend nach Aguas Calientes mit dem Zug reisen und Machu Picchu kennen lernen.

Du kannst aber aber mit einem Colectivo über Santa Maria und Santa Teresa bis nach Hidroelectrica reisen und von dort aus über die Bahnschienen bis nach Aguas Calientes laufen. Mehr erfährst du in meinem Artikel „Welche Wege gibt es nach Machu Picchu und wie sind die Kosten?“ (Wanderung über die Bahnschienen – Sparfüchse).

 

Unterkunft/ Hostel in Ollantaytambo

Das Hostel El Tambo ist absolut zu empfehlen. Mit etwas Glück bekommst du sogar ein Zimmer mit Blick auf die Ruinen!

 

Mein Fazit zu Ollantaytambo

Die Festung sollte unbedingt besucht werden! Es handelt sich ja auch um die spektakulärste Stätte im Heiligen Tal. Du bekommst ein Bild von den überragenden Baukünsten der Inka, noch dazu ist es historisch gesehen eine der wichtigsten Inka-Stätten. Im Vergleich zu Mach Picchu geht es hier deutlich ruhiger zu und du kannst die Stätte in aller Ruhe erkunden. Auch die Ruinen der Vorratsspeicher auf dem gegenüberliegenden Berghang sind mehr als sehenswert und dazu noch kostenlos. Von dort hast du einen wunderbaren Ausblick auf den Ort und die Festung.

Hinzu kommt, dass der Ort das noch einzig verbliebene Beispiel für die Stadtplanung der Inka ist. Die Landschaft der umgebenden Bergketten am Urubamba-Fluss rundet das Gesamtbild noch perfekt ab. Außerdem ist Ollantaytambo sowohl von Cusco als auch von Machu Picchu aus relativ unproblematisch zu erreichen.

Es ist durchaus ein Ort, an dem man auch länger verweilen könnte. Es gibt auch viele preiswerte Hostels, so dass der Aufenthalt nicht zum teuren Vergnügen werden muss. Also ich kann dir nur sagen: auf nach Ollantaytambo!

 

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4 Kommentare zu Ollantaytambo – die Festung im Heiligen Tal der Inka in Peru

  1. Hallo Paul,
    Den Beitrag über Ollantaytambo habe ich mit großem Interesse gelesen. Wir haben während einer Südamerika-Reise einige Tage in Cusco verbracht und von dort aus natürlich auch Machu Picchu und auch Ollantaytambo besucht. Letzteres hatten wir fast für uns allein, in der Nachsaison waren kaum Besucher dort. Einfach wundervoll und Dein Beitrag hat gerade die Erinnerungen zurückgeholt. Ich muss mich später noch mal durch die anderen Peru-Artikel auf Deinem Blog lesen.
    LG Cornelia

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